
Humanoide Roboter als Lehrer-Assistenten?
Robotik könnte bereits heute zu den Basistechnologien einer Schule gehören – die tatsächliche Verbreitung dieses Mediums in Schulen entspricht aber eher einer Exoten-Technologie als einer Basistechnologie. Sucht man in Schulen nach Einsatzszenarien für das Thema Robotik, dann findet man vorwiegend prozessorientierte Roboter wie beispielsweise den LEGO-Mindstorm.
Der Einsatz solcher Roboter beschränkt sich aber in der Regel auf die Fächer Informatik oder Programmierung. Beispiele für den Einsatz im Unterricht findet man nur vereinzelt im Internet. Dabei ist Robotik – neben Künstlicher Intelligenz (KI) – die Antriebskraft im technologischen Wandel.
Der Roboter in Gesellschaft und Schule
Roboter ziehen verstärkt in Arbeit, Gesellschaft und das alltägliche Leben ein. Mit Hilfe der KI werden Roboter das Gegenstück zum menschlichen Körper sein und immer autonomer werden. Sie werden somit für unsere Schülerinnen und Schüler, und auch vielleicht für uns als Lehrkräfte zum Konkurrenten auf dem Arbeitsmarkt aufsteigen und als Alternative im menschlichen Alltag zur Verfügung stehen. Menschen werden die Möglichkeit haben, sich Roboter als Freunde zu nehmen, Roboter für verschiedene Dienstleistungen zu mieten oder sogar Roboter als Lebenspartner auszuwählen. Das klingt zwar im Moment wie Science-Fiction – doch erste Umsetzungen gibt es bereits aus anderen Ländern, insbesondere Japan.
Japan als Trendsetter
Japan ist derzeit technischer Vorreiter im Bereich Robotik, symbolisiert durch das Unternehmen Softbank Group. Ein wesentlicher Grund für die starke gesellschaftliche Konzentrierung auf dieses Thema ist die japanische Alterspyramide. Dort werden bis zum Jahr 2025 bis zu 2,5 Millionen Pflegekräfte fehlen – eine ähnliche Entwicklung steht sicherlich auch Deutschland bevor. Eine Lösung für dieses Problem ist hierzulande nicht in Sicht. Der Ansatz zur Lösung dieses Problems in Japan gipfelt in einer wirtschaftlichen und technischen Konzentration aller im Weltmarkt beteiligten Robotik-Unternehmen durch den Aufkauf der innovativsten Hersteller wie Aldebaran (NAO- und PEPPER-Roboter) und Boston Dynamics durch die Softbank Group.
Lernen und Arbeiten im Dialog mit den Maschinen
Best Case: Humanoide Roboter im Einsatz
Ein sehr schönes Beispiel dafür ist das Kids Care-Projekt der Robotik AG des Erich-Gutenberg-Berufskollegs (EGB) in Kooperation mit dem Unternehmen Entrance GmbH und der Kinderklinik des Krankenhaus Porz am Rhein gGmbH.
Im Rahmen dieses Projekts, welches außerhalb der regulären Unterrichtszeit 14-tägig am Nachmittag stattfindet, sollten die 6 humanoiden NAO-Roboter und der humanoide PEPPER-Roboter des EGB so programmiert werden, dass die AG-Teilnehmer*innen (Schüler*innen aus den Bildungsgängen des Wirtschaftsgymnasiums, der höheren Handelsschule, den Kaufleuten für E-Commerce, den IT-Systemkaufleuten und den Informatikkaufleuten) mit den humanoiden Robotern in die Kinderklinik des Krankenhauses Porz am Rhein fahren können, um den kleinen Patientinnen und Patienten dort zu zeigen, wie Roboter ihnen einerseits helfen und andererseits ein paar vergnügliche Momente schenken können.


Quelle: Microsoft Branchenblogs